Schlafmedizin

Fast ein Drittel unseres Lebens verschlafen wir. Daher ist es wichtig, dass wir erholsam schlafen. Manche schnarchen und stören nicht nur sich selbst. Aber es gibt auch diejenigen, die morgens aufwachen und das Gefühl haben völlig unausgeschlafen zu sein. Das kann dann daran liegen, dass sie zu der nicht kleinen Gruppe von Apnoikern (Atempausen während des Schlafs) gehören. Natürlich gibt es auch andere Schlafstörungen (bekannt sind in der Medizin ca 250 verschiedene Formen). 10-15% aller Schlafstörungen haben einen krankhaften Hintergrund. Um dies herauszufinden, bieten wir Ihnen die modernste Technik an: Wir statten sie mit einem ambulanten Schlaflaborgerät aus, das sie mit nach Hause nehmen können. Das Gerät ist ganz einfach zu bedienen und zeichnet ihren nächtlichen Schlaf auf. Dabei werden Funktionen wie Atmung, Schnarchen, Sauerstoffsättigung im Blut, Körperlage und andere Parameter gemessen. Die Aufzeichnung wird dann analysiert und vom Arzt ausgewertet. Das ermöglicht eine optimale und individuelle Therapieempfehlung. Dies können Schnarchschienen, CPAP-Masken (Sauerstoffzufuhr) oder auch ein operativer Eingriff sein. Mit dem ambulanten Schlaflabor lässt sich auch eine bestehende CPAP Therapie kontrollieren, ganz ohne Krankenhausaufenthalt.

Die häufigsten Beschwerden bei einer Schlafstörung sind Tagesmüdigkeit, der „Sekundenschlaf“ (häufigste schwere Unfallursache im Straßenverkehr), morgendlicher Kopfschmerz, reduzierte Leistungsfähigkeit, zunehmend sinkende Belastbarkeit, Gedächtnis-, Konzentrationsstörungen, Gereiztheit, Traurigkeit und Depression, Schnarchen mit und ohne Atempausen, unruhige Beine („restless legs“ Syndrom), neue unklare Herz-, Kreislaufstörungen, aber auch Blutdruckerhöhung, Herzrhythmus-Störungen, Schichtarbeit. Übergewicht fördert Schlafstörungen (Apnoe-Syndrom), besonders ab 50 Jahren.

Eine schlafbezogene Atemstörung ist mit einem deutlich erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall, schlecht einzustellendem Bluthochdruck, Diabetes, Potenzstörungen, Demenz, Parkinson verbunden.

 

Hinweise für eine gesundheitlich bedenkliche obstruktive Schlafapnoe

Eine ganze Reihe von Symptomen geben deutliche Hinweise für eine krankmachende schlafbezogene Atmungsstörung, wie z. B. eine obstruktive Schlafapnoe:

  • Lautes unregelmäßiges Schnarchen
  • Atemaussetzer in der Nacht
  • Erhöhte Tagesschläfrigkeit mit Einschlafzwang am Tag

Folgende weitere Symptome können im Zusammenhang mit der Schlafapnoe stehen:

  • verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten, Nervosität
  • Bluthochdruck und andere Herzkreislauferkrankungen + morgendliche Kopfschmerzen und Halsschmerzen
  • nächtliches Schwitzen
  • depressive Verstimmung und Lustlosigkeit
  • Libidoverlust / Impotenz
  • Diabetes mellitus Typ 2
  • erhöhte Unfallneigung
  • Bettnässen bei Kindern
  • u. a.

Ganz gleich an welchen Schlafstörungen Sie leiden – die moderne Schlafmedizin kennt wirksame Lösungen und Therapien.
„Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr“ (Arthur Schopenhauer)

 

Mögliche Untersuchungen bei Schlafstörungen:

  • Eingehende ärztliche Untersuchung (Struktur von Hals, Rachen, Zunge, Nasenbelüftung, Aufbiss der Zähne, Kiefergelenk, Herz, Lunge, Bauchorgane u.a.)
  • Ambulante Schlafmessung (Polygraphie), in besonderen Fällen eine umfangreiche Schlafmessung (Polysomnographie)
  • Laboranalyse von Hormonen (Schilddrüse, Schlafhormon Melatonin, Cortisol und DHEA als Nebennieren-Check, Serotonin, Testosteron, Östradiol, Progesteron u.a.Hormone) (zT als Individuelle Gesundheitsleistung),
  • Laboranalyse von Entzündungen, Immunstörung, Anämie, Vollblutuntersuchung,
  • Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse (z. B. Autoimmunthyreoiditis u.a.), Ultraschall Bauch oder Herz bei speziellen Fragestellungen
  • Herz-, Kreislauf-Untersuchung (Blutdruckmessung, Pulsoximetrie mit Sauerstoffsättigung, Ekg, Lungenfunktionsprüfung, Arteriographie)

 

Abhängig von Vorgeschichte und Beschwerden erfolgt ein:

  • Screening (siehe ausführlichere Erklärung weiter unten)
  • Bei Verdacht auf eine krankhafte Schlafstörung führe ich meist zunächst erst einmal eine einfache, zu Hause durchführbare Somnographie (apparative Schlafmessung ohne Gehirnstrommessung) durch.
  • Der Ablauf einer Somnographie: Nach einer kurzen Einweisung erhalten Sie ein kleines Aufzeichnungsgerät, ähnlich dem eines Langzeit-EKG Gerätes. Dieses legen Sie sich zu Hause abends vor dem Schlaf an (einfache Handhabung). Der Schlaf wird nicht beeinflusst. Zusätzlich erhält der Patient zwei standardisierte Fragebögen, die sehr wichtig für die Auswertung der Schlafmessung sind. Das Aufzeichnungsgerät bringen Sie am nächsten Morgen zur Auswertung zurück.
  • Liegt eine messbare, krankhafte Schlafstörung vor, wird der Patient im Rahmen meines medizinischen Kooperations-Netzwerkes zu einer kurzstationären (eine Nacht) Polysomnographie (apparative Schlafmessung im Schlaflabor) zum Schlaflabor überwiesen.
  • Ein zusätzliches „HNO-Screening“ ist in einigen Fällen unerlässlich (z. B. spezielle Nase-, Zunge, Rachenuntersuchung). Dies geht nur in Zusammenarbeit mit einem in der Schlafmedizin ausgebildeten, spezialisierten HNO-Kollegen. Ein Termin ist kurzfristig möglich.
  • Zusatzuntersuchungen wie Hormonbestimmungen (siehe auch von Cortisol, Melatonin, Serotonin-5-HTP, Progesteron, Östradiol, DHEA, Testosteron, TSH – Schilddrüse können in Einzelfällen erforderlich und hilfreich sein.

Wenn Sie an Schlafstörungen leiden oder o.g. Symptome bieten, sprechen Sie uns an. Wir bieten Polygrafien und Polysomnografien an, der Praxisinhaber ist als Schlafmediziner zertifiziert.