Pulswellenanalyse (PWA)
Die Pulswellenanalyse dient der Früherkennung von Bluthochdruck und Gefäßverkalkung und misst die Pulswellengeschwindigkeit als Indikator für die Gefäßsteifigkeit.
Jeder Puls besteht aus zwei Pulswellen. Die erste ist die Fortleitung der Druckwelle des Herzschlages. Eine zweite Druckwelle entsteht, weil die Pulswelle beim Übergang der großen in die kleinen Blutgefäße reflektiert wird. Den Druckunterschied zwischen den beiden Wellen bezeichnet man als Augmentation. Aus dem Verlauf der Pulswellen errechnet der Computer den Augmentationsindex, der eine Aussage über das Herz-Kreislauf-Risiko ermöglicht.
Mit zunehmendem Alter und der Häufung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes Mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Nikotinkonsum versteifen die Gefäße und deren Elastizität nimmt ab. Die Zunahme der Gefäßsteifigkeit beeinflusst ganz wesentlich die Herz- Kreislauffunktion und hat daher wichtige prognostische Bedeutung und therapeutische Konsequenzen. Unter anderem ist sie für den Anstieg des Blutdrucks verantwortlich.
Lange Zeit war die Pulswellenanalyse nur über aufwendige invasive Verfahren möglich. Mittlerweile gibt es ein Gerät, dass lediglich eine 2malige Oberarmblutdruckmessung durchführt und dadurch die Pulswellenanalyse ermöglicht. Dieses Verfahren kommt der invasiven Messung sehr nahe (*1) und ermöglicht dadurch die breite Anwendung im ambulanten Bereich.
Wer Gewissheit haben möchte, wie es um seine Gefäße bestellt ist, sollte eine Pulswellenanalyse durchführen lassen. Denn ganz nach dem Leitsatz Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße, betrifft dieses Thema jeden. Die Pulswellenanalyse bestimmt das biologische Gefäßalter eines Patienten, indem die arterielle Gefäßelastizität nichtinvasiv gemessen wird. Die Analyse wird seit 2007 von der Europäischen Hypertoniegesellschaft als sehr genauer Biomarker für frühe Gefäßveränderungen empfohlen.
Je nach Ergebnis der Pulswellenanalyse resultiert auch direkt eine weitere Konsequenz. Z.B. können dann weitere Untersuchungen zur Abklärung eines unerwartet schlechten Ergebnisses in die Wege geleitet werden oder eine Blutdrucktherapie muss angepasst bzw. begonnen werden.
Ich habe ein Gerät gemietet und kann dadurch meinen Patienten diese sinnvolle Vorsorgeleistung durchgehend anbieten. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten allerdings nicht, so dass es sich hierbei um eine individuelle Gesundheitsleistung handelt.
Weitere Informationen: Deutsche Gesellschaft für arterielle Gefäßsteifigkeit